Chimären
Chimäre oder Chimära entstammt der griechischen Mythologie und wurde von Homer als Mischwesen mit drei Köpfen verschiedener Tiere beschrieben. Die Darstellung zeigt ein feuerspeiendes Mischwesen, das vorn wie ein Löwe, in der Mitte wie eine Ziege und hinten wie eine Schlange aussieht.
Der Begriff Chimäre wurde später verallgemeinert und auf andere Bedeutungen ausgedehnt:
Chimäre oder Schimäre, eine Einbildung oder eine imaginäre Erscheinung. Zum Beispiel: „… man jagt einer Chimäre hinterher.“
Chimäre (Genetik), Chimäre nennt man in Medizin und Biologie einen Organismus, der aus genetisch unterschiedlichen Zellen bzw. Geweben aufgebaut ist und dennoch ein einheitliches Individuum darstellt. Die unterschiedlichen Zellen eines solchen chimären Organismus stammen aus verschiedenen befruchteten Eizellen, Ob die unterschiedlichen Zellen von Individuen der gleichen Art oder von verschiedenen Arten stammen, ist für die Definition unerheblich. Die Chimäre muss abgegrenzt werden vom Mosaik, in dem zwar ebenfalls genetisch verschiedene Zellen vorkommen, die aber alle aus derselben befruchteten Eizelle stammen, und vom Arthybriden, der normalerweise aus einer einzigen befruchteten Eizelle stammt, aber Elternteile aus verschiedenen Arten (Kreuzungsprodukt) hat, wie zum Beispiel das Maultier.
Eine chimäres Virus, ist ein Virus, das genetisches Material von zwei oder mehr Ausgangs- oder Elternviren enthält. Das Landwirtschaftsministeriums der Vereinigten Staaten prägte den Begriff als einen „neuen hybriden Mikroorganismus, der durch die Verbindung von Nukleinsäure Fragmenten aus zwei oder mehr verschiedenen Mikroorganismen entsteht, wobei jedes der Fragmente mindestens zwei für die Replikation essenziell notwendige Gene enthält.
Chimäre (Paläontologie), werden Chomäre als verfälschte Fossilien von Tieren bezeichnet, die ein prähistorisches Tier vorspiegeln, das es in dieser Form nicht gegeben hat. Es handelt sich dabei um zusammengesetzte, aus nicht zusammengehörigen, jeweils echten Teilfunden montierte vermeintliche Fossilien, um ein vollständigeres, selteneres und damit wirtschaftlich wertvolleres Exemplar zum Verkauf zu erzeugen.
In der Kunst der Eiszeit und der frühen Nacheiszeit fanden sich in Europa, Afrika und Vorderasien ausschließlich Dämonen, also Mischwesen mit Menschenkörper, wenigstens aber, wenn sie einen Tieroberkörper haben, mit Menschenbeinen. Es wurde noch kein Wesen mit Tierkörper und Menschenkopf aufgefunden. Viele der tierköpfigen Menschen, darunter der älteste, der Löwenköpfige vom Hohlenstein-Stadel bei Ulm, und der bisonköpfige „Zauberer“ von Trois-Frere, scheinen zu tanzen. Bei einigen glaubt man den Gebrauch von Flöten zu erkennen. Deshalb gehen die meisten Steinzeitforscher davon aus, dass es sich hier nicht um mit Tierschädeln geschmückte Menschen handelt, sondern um Schamanen, die sich mittels Tanz in Trance versetzen, um sich in Tiere zu verwandeln und so mit der jenseitigen Welt in Kontakt zu treten. Aus diesem Grund würden auch manchmal die Füße nach der Art des jeweiligen Tieres dargestellt. So findet sich in der Höhle von Altamira ein nach Menschenart aufgerichtetes Wesen mit Vogelkopf, menschlichen Armen und menschlichem Phallus, aber mit den Füßen eines Bären.